In den für uns frühen Morgenstunden verlassen wir Sant Elm auf Mallorca mit dem Ziel Ibiza, irgendwo im Norden eine schöne Bucht. Das Ziel gelingt, das Passatsegel, das bisher in der Backskiste schlief und wir jetzt erstmals richtig ausprobieren, zieht uns mit durchschnittlich fast 6 kn durch die ruhige See. Erst kurz vor der Ankerbucht tauschen wir die Segel gegen Mr. Perkins.

Jetzt also Ibiza. Um es kurz zu machen:

– Die Buchten und Strände auf Ibiza sind auch nicht schöner als auf Men- bzw. Mallorca, dafür voller und teurer.
– Das Ankern ist aufgrund der reichen Posidoniawiesen manchmal schwierig.
– Wir erkunden per Mietauto das Landesinnere, hätten wir uns sparen können.
– Die Altstadt von der Stadt Ibiza ist UNESCO Weltkulturerbe und das absolut zurecht.

Vor Sant Antoni wollen wir ankern. Das geht nur in der übervollen kleinen posidoniafreien Zone, beim 5. Versuch klappt das auch endlich. Sant Antoni ist eine der Partyzonen Ibizas. Der Asphalt auf der Straße mit den Music-Clubs und den Irish Pubs ist mit Ölfarbe gestrichen, so lässt er sich leichter mit dem Schlauch wieder sauber spritzen.

Wir besuchen das berühmte Beach-Cafe, ein Riesenschuppen mit Permanenttechnobeschallung. Unser Aufenthalt hier bleibt kurz und konsumationsfrei.

In einem netten Lokal an der Flanierzone hingegen nehmen wir so manchen Moonupper mit Fish & Chipsbegleitung und beobachten das bunte Treiben. Ivan, unser Kellner und echter Spanier(!), bemerkt unsere erstaunten Blicke und fragt uns: „You’re here the first time? Never seen this spectacle before?“ Stimmt und wir lernen an diesem Abend wieder einige interessante Sachen:

– Die plastische Chirurgieindustrie läßt einen immer wieder staunen.
– Eine Dame ist hier mit 3x 25cm² Stoff ausreichen für einen abendlichen Stadtspaziergang gekleidet.
– Im Gegensatz dazu kann man auch in mehrere Meter Stoff gehüllt alle Einblicke freilassen._
– Hauptsache es glitzert.
– Als Fußbekleidung kommen entweder Riemchensandalen mit extrahohen und gehbehindernden Absätzen oder Kniehohe Cowboystiefel in Frage.
– Die Herren hingegen kombinieren zum Cowboyhut weißen Tennissocken und Gummisandalen.
– Sonnenbrillen werden auch nachts getragen und zwar nicht zierend am Kopf sondern auf der Nase.
– Die Beschallung, die hier als Musik bezeichnet wird, kann man offensichtlich nur mit den richtigen Drogen ertragen. Aber Vorsicht, nicht umsonst sind Polizei und Ambulanz im Dauereinsatz.

Ibiza ist die Baleareninsel, auf der wir die kürzestze Zeit verbringen. Bald brechen wir auf Richtung Cartagena an Spaniens Festland. Warum Ibiza so ein Touristenmagnet ist bleib für uns ein Geheimnis.