„Die Atlantic Rally for Cruisers (ARC) ist eine seit 1986 jährlich stattfindende Transatlantikregatta für Cruiser-Yachten. Sie umfasst auch eine Segelregatta für Rennboote. Die ARC startet Ende November in Las Palmas de Gran Canaria und endet vor Weihnachten in Rodney Bay, St. Lucia, in der Karibik. Die ARC ist die größte transatlantische Segelveranstaltung der Welt und zieht regelmäßig über 200 Boote unterschiedlicher Bauart und Größe an. Die Strecke dauert zwischen 8 und 31 Tagen, unterstützt durch Passatwinde, und umfasst über 2700 Seemeilen. Gegründet von Jimmy Cornell, wird sie heute vom World Cruising Club organisiert, der auch eine World ARC veranstaltet.Das erste Rennen wurde 1986 vom Cruising World Magazine unter dem Namen Atlantic Race for Cruisers (ARC) organisiert. Jimmy Cornells Idee war es, eine Amateurveranstaltung zu schaffen, um der langen und einsamen Reise über den Ozean etwas Würze zu verleihen und die Bindungen zwischen Seglern zu stärken. Ein weiterer Gedanke war, die Sicherheit und das Vertrauen zu erhöhen, indem eine große Anzahl von Yachten gleichzeitig auf die Reise geschickt wurde.“ (Quelle: Wikipedia)
Heuer findet also die 40. ARC statt. In Las Palmas ist mächtig was los und wir sind mitten drin. Nicht dass wir an der ARC teilnehmen würden, ganz bestimmt nicht, doch dazu später. Aber dieses Spektakel wollen wir uns nicht entgehen lassen.
Die Marina in Las Palmas ist voll mit ARC-Booten, unmöglich da einen Platz zu bekommen. Dafür dürfen wir im riesigen Hafenbecken ankern. Das kostet fast nichts und wir haben unsere seelige Ruhe, abseits des üblichen Marinatrubels.
Heute war zu Mittag der Start der ARC+, das sind jene Teilnehmer die nicht direkt in die Karibik fahren, sondern den Kap Verden noch einen Besuch abstatten und dort die Marina von Mindelo verstopfen. 88 Yachten, Einrumpfer und Katamarane, alte und neue Boote, schnelle Racer und gemütliche Blauwasserboote, junge Crews und Veteranencrews, insgesamt 50 Kinder und ungezählte Hunde aus Europa, Amerika und Australien sind heute unter Ovationen und mit Bandbegleitung in See gestochen, was für ein Eindruck, was für ein Erlebnis!
Am 23.11. folgen dann noch einmal 240 Boote, die direkt Kurs auf St. Lucia nehmen. Da werden auch unsere australischen Freunde von der CATTIBA dabei sein (für die, die es wissen wollen: die CATTIBA ist eine Outreamer 54, ein sehr schneller Katamaran aus Frankreich).
Trotzdem stehen wir solchen Rallies kritisch gegenüber, bist Du doch in einem engen zeitlichen Korsett gefesselt. So gibt ein festgesetztes Abfahrtsdatum, und ich wäre heute sicherlich nicht in See gestochen. Der Wind bläst zwar heute wunderbar, aber die Wellen etwas südlich von Gran Canaria sind 3 Meter hoch, alles schaffbar, aber unbequem und eine Belastung für Material und Crew.

In den nächste Tagen kommt entweder Südwind, also Gegenwind auf, oder man schlittert in die Flaute. Dafür beruhigen sich wenigstens die Wellen.

Startet man hingegen eine Woche später hat man einen günstigen Wind und mäßigen Wellengang.

Diesen Luxus der Wahl des Abfahrtzeitpunktes hast Du nur als selbstbestimmter und unabhängiger Segler ohne Termindruck und Verpflichtungen.
Ich bin übrigens der Überzeugung, dass es heute einen guten Skipper auszeichnet, wenn er sich nicht in schwierigen Situationen bewährten muss, sondern dass er schwierige Situationen so gut es geht vermeidet. Hoffentlich wird mir das immer gelingen.
