Gibraltar also. Imposanter Felsen mit Affenkolonie, Namensgeber der entsprechenden Wasserstraße, oftmals heiß umkämpft, seit Generationen zu GB gehörend. Und, wichtig für uns Bootsfahrer, man kann sehr günstig tanken (aktuell ca €1/l Diesel). Alles schön und gut, aber Gibraltar muss man unserer Meinung nach wirklich nicht besucht haben (bis auf die Tankstelle). Außer man findet englischen Flair inkl. Fish & Chips am Mittelmeer besonders charmant, mag überfüllte Einkaufsstraßen und hohe Preise. Überhaupt wirkt Gibraltar wie ein überdimensionaler Open Air Duty Free Shop.

Willst Du als Fußgänger von La Linea auf der spanischen Seite nach Gibraltar, so musst Du zuerst durch die Passkontrolle und dann über die Landebahn des Flughafens gehen. Wenn ein Flieger grad kommt oder abfliegt geht der Schranken zu und musst Du warten. Das ist spektakulär, wann kann man schon direkt an der Landebahn stehen und den Flugzeugen zuschauen?

Wie gesagt, Gibraltar Stadt hat uns nicht sehr begeistert. Vielleicht ist ja der berühmte Felsen mit den Affen besser. Wartezeit bei der Seilbahn: 2 Stunden. Fahrt und Eintritt pro Person entspricht unserem Tagesbudget für uns beide. Gut, dann gehen wir halt zu Fuß auf diesen Felsen. Es ist jedoch schweineheiß und extrem schwül, da haben wir dann doch auch keine Lust.

Dafür fahren wir mit dem Autobus zum Europa-Punkt am Südspitzel von Gibraltar. Es empfängt uns ein riesiger Autoparkplatz mit angeschlossenem Stadion und ungepflegtem Kinderspielplatz. Auch das hätten wir uns beeindruckender vorgestellt. Aber es liegt etwas in der Luft, der Duft von ungeklärten kommunalen Abwässerm. Ein dicker, brauner, stinkender Abwasserstrom ergießt sich direkt am Europa-Punkt in die Meerenge von Gibraltar. Offensichtlich scheißen die Engländer auf Europa.