Eigentlich wollten wir noch mehr Zeit in der Ionischen Inselwelt verbringen, aber einen guten Wind darf man nicht verpassen, wenn er doch grad so schön bläst, noch dazu aus der richtigen Richtung. Also segeln wir schneller als erwartet in Golf von Patras, wo der Wind auch schon wieder aufhört, eh klar. Also motoren wir schon wieder mehr als wir segeln. Wir übernachten in Buchten und klitzekleinen Dörfchen, entdecken karibisch anmutende Strände.
Zum Glück lese ich noch rechtzeitig im Küstenhandbuch, dass man sich für die Durchfahrt unter der Patrasbrücke (sehr eindrucksvoll!) anmelden muss. Einige Meilen später kommen wir in TrizOnia an, einer kleinen verschlafenen Insel, die Aristotheles Onassis kaufen wollte bevor er Skorpios erwarb. Die Bewohner wollten offensichtlich zu keinem gebotenen Preis verkaufen.
Der Hafen sollte zur Marina ausgebaut werden, wurde mit EU-Geld hergerichtet und erweitert, aber dann ist, typisch griechisch, das Projekt wieder eingeschlafen. Wir profitieren davon, bleiben 2 Nächte, bunkern Wasser und bezahlen nichts.
Weiter geht es zum Isthmus von Korinth. Weil mir fad ist, es ist ja wirklich nicht viel zu tun, lege ich wieder die Schleppangel aus. Bislang habe ich immer mit einem Sqid-Köder gefischt und war damit bemerkenswert erfolglos. Heute tausche ich den Sqid gegen einen Sardinenköder aus, der aufgrund seiner Bauart beim Schleppen tiefer ins Wasser absinkt. Es dauert nicht lange bis Nicky aufgeregt den Thunfisch an der Angel entdeckt, ein prächtiges Exemplar eines Kleinen Thun (sagt das Internet). Das zerlegen ist doch etwas mühsam und wird ein bissl zum blutigen Gemetzel, aber der Jäger ist sehr stolz. In den nächsten Tagen wird die griechische Gastronomie an uns wohl nichts verdienen.