Gemeinsam mit Marilu und Johannes mieten wir ein Auto (MG, angeblich 190 PS, jedoch billige Chinaware mit eingebauten Permanentpieps und hochdrehendem Automatikgetriebe, Hybrid, dafür verschwenderisch im Verbrauch) und fahren nach Granada. Das wüstenartige Hinterland von Almeria das wir hier durchqueren, sieht aus wie der Wilde Westen. Kein Wunder, hier wurden auch alle bedeutenden Italowestern gedreht.

Und dann Granada, am Fuße der Sierra Nevada, von ca 700 bis 1492 unter maurischer Herrschaft. UNESCO Weltkulturerbe Alhambra, Nasridenpalast, Generalife. Diese architektonischen Highlights haben auch die Reconquistadores so beeindruckt, dass diese nicht zerstört werden durften. Im Gegenteil, spätere Herrscher haben die Anlagen gepflegt und erweitert. Bis heute faszinieren die ausgeklügelte Architektur mit den natürlichen „Klimaanlagen“ (strategisch positionierte Brunnen und Wasserbecken) und die typisch maurischen ornamentartigen Wandverzierungen aus Gips und Fliesen. Und Interessant, hier macht sich 800 Jahre jüdisch-christlicher Einfluss bemerkbar: In manchen Privatgemächern sind die Decken nicht nur mit Ornamenten verziert, sondern auch mit bildlichen Darstellungen von Jagd und Kampfszenen, einzigartig in der arabischen Kultur.

So wie heute galt auch schon damals, mit Macht und Geld ausgestattet lässt es sich gut Leben – bis zum Attentat.