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Heimat ist ein schwieriger und belasteter Begriff, der häufig für populistische Zwecke missbraucht wird. Aber was ist Heimat eigentlich? Nachdem wir unser Zuhause für längere Zeit verlassen und mir der Abschied unerwartet schwer fällt, habe ich mich gefragt, was Heimat für mich persönlich bedeutet.
Heimat ist für mich weniger ein geographischer als ein sozialer Begriff und wenn sich Heimat auf eine Gegend bezieht, ist sie sehr eng umgrenzt und sozial konnotiert. Heimat sind für mich meine Familie und meine Freunde, die ich jetzt sehr vermisse. Heimat ist das Heim, in dem ich aufgewachsen bin und in dem ich unsere Tochter habe heranwachsen sehen. Heimat ist für mich der Rosenstock im Garten, den die Oma vor einer Ewigkeit gepflanzt hat. Heimat sind die Pfade im Wienerwald rund um Klosterneuburg, die ich mit unserem Hund Seppi erkundet habe. Heimat ist das Essen bei meine Eltern, wenn ich spontan und völlig ungeplant zu Mittag vorbei komme. Oder der Kaffee bei meiner Tochter, für sie zeitig in der Früh, für mich am späten Vormittag. Heimat ist das Schmalzbrot und das Bier bei Tante Inge. Heimat ist mein Nachbar, der nachmittags ungefragt über die Terrasse in die Küche spaziert und mich mit den Worten „Wos is jetzt mim Kaffee?“ zu ebendiesen einlädt, was dann oft mit Wein und spät nachts endet. Heimat ist dort, wo ich mich beim Schlafen geborgen und sicher fühle. Heimat ist an der Seite meiner Partnerin. Jetzt ist GYPSEA unsere Heimat, die Umgebung ändert sich halt ständig.