Fast am Nordostzipferl von Teneriffa liegt die Playa de Antequera, ein Strand in einer sehr geschützten Bucht mit sandigem Untergrund, perfekt zum Ankern, sagt zumindest Navily. Hier wollen wir uns von den Bootsarbeiten erholen. Und tatsächlich liegt diese Bucht in einer malerischen Landschaft, eingebettet zwischen hohen Klippen, bestens geschützt vor Wind und Welle. Auch als ein starkes Tief über den Azoren und der Biskaya die Winde hier komplett umdreht und auf Südwest dreht, sind wir perfekt geschützt.

In unserer ersten Nacht vor Anker sind wir in der Bucht alleine, in den frühen Morgenstund

en allerdings, es ist noch dunkel, gesellen sich weitere Segelyachten zu uns. Ein schöner niegelnagelneuer Kat hat eine 6-köpfige australische Crew, mit der wir rasch in Kontakt kommen. Die recht trinkfreudigen Burschen und Mädels, alle im Pensionsalter, nehmen an der ARC teil und bereiten sich für die Atlantiküberquerung vor. Zuerst ist die Unterhaltung etwas steif, doch als die erste Flasche entkorkt wird löst sich die Stimmung und wir verbringen einen sehr launigen Abend auf dem Kat in dieser illustren Runde.

Am nächsten Morgen brechen wir gemeinsam mit 4 Aussies zu einer Wanderung auf und die beginnt gleich einmal spektakulär: beim Anlanden bricht eine Welle direkt hinter uns und flutet unser Dinghi bis zum Rand. Nicky und ich sind waschelnass, Handy und Fotoapparat bleiben aber zum Glück heil. Wieder was g

elernt, in Zukunft werden elektronische Geräte nur noch im Plastiksackerl verpackt transportiert.

8km mit 500 Höhenmeter kling erstmals nicht nach extremer Leistung, doch der Pfad hat es in sich. Bis zu Gipfel ist der Weg noch gut begangen, dann jedoch entschließen wir uns statt direkt zurück zu kehren für eine Umrundung. Es ist eher ein Pfaderl als ein Pfad auf den wir einschwenken. Oftmals müssen wir nach dem richtigen Weg suchen, es geht mitten durchs Gebüsch, zwischen die Kakteen hindurch. Es ist steil, geröllig, rutschig und oftmals ziemlich ausgesetzt, nicht ganz ungefährlich. Wir alle holen uns Blessuren, aufgeschürfte Knie, Kakteenstachel in diversen Gliedmaßen, Blasen (ja Schuhe sind wir nicht mehr so gewohnt). Nach fast 6 Stunden erreichen wir wieder den Strand, froh, dass sich niemand ernsthaft verletzt hat und erschöpft. Belohnt wurden wir mit einer sehr eindrucksvollen Landschaft und einmaligen Aussichten auf Teneriffa und den Atlantik.

Am Abend kochen wir gemeinsam eine überaus köstliche Paella in einer malerischen Höhle direkt am Strand. Was für ein Tag, was für ein Abenteuer.